Die Meinung am Freitag, 15.11.2013, von Maike Schaefer

Ich meine, dass abgängige Straßenbäume unbedingt auch nachgepflanzt werden müssen.

15.11.13 –

Uns Grünen ist jeder einzelne Baum in Bremen wichtig. Bäume tragen zum Klimaschutz bei, sie sind wichtig für ein gutes Klima in der Stadt - gerade in heißen Sommern spenden sie Schatten und Kühle und sie tragen zur Stadt-Ästhetik bei. Die Bremerinnen und Bremer lieben ihre Bäume.

Wir haben in Bremen tolle Alleen und eine aktuelle Studie, von der WFB gerade vorgestellt, zeigt, dass Grünflächen und städtisches Grün für Bremerinnen und Bremer, aber auch für Bremens Image in der Außenwahrnehmung ein riesiger Standortfaktor sind.

Daher wollen wir Bremens Bäume schützen und dazu gehört auch, abgängige Straßenbäume zu ersetzen. Im Wirtschaftsplan des Umweltbetrieb Bremens ist eine Nachpflanzung für die nächsten zwei Jahre nicht darstellbar, denn sie müssen das Geld in der Zeit dafür verwenden, das Pflegedefizit der Bäume nachzuholen, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Verkehrssicherheit von Bäumen ist enorm wichtig. Wer sich an den Orkan vorletzer Woche hier in Norddeutschland erinnert und jetzt die Sturmschäden beim Spazierengehen noch sehen kann, der kann sich vorstellen wie immens wichtig das Thema Verkehrssicherheit von Bäumen ist. Auch in Bremen sind Bäume umgefallen - in Gärten, auf Straßen, auf Autobahnen wie der A 27 oder an der Bahn…und zum Glück ist niemand in Bremen verletzt worden - anders als in anderen Kommunen, wo Menschen von Bäumen erschlagen wurden. Das macht doch klar: Die Verkehrssicherheit von Bäumen bedeutet Schutz der Menschen.

Trotzdem können wir aber nicht auf Nachpflanzungen von abgängigen Bäumen verzichten: das bedeutet, dass wir den Baumersatz dann aus anderen Töpfen zahlen müssen und auch werden. So sollen Gelder für die Nachplanzungen aus der Wasserentnahmegebühr herangezogen werden, um einen Großteil der in den Straßen abgängigen Bäume ersetzen zu können.

Ich möchte aber auch, dass jetzt schnellstmöglich Baumpatenschaften etabliert werden. Andere Kommunen betreiben dies sehr offensiv und auch erfolgreich. Es gibt traditionell in Bremen ein großes bürgerschaftliches Engagement - und das ist toll. Privatleute finanzieren in Bremen sehr viel, wovon die Allgemeinheit profitiert. Warum soll man also nicht auch mal einen Straßenbaum „verschenken“ - es muss ja nicht immer nur ein Baum im Park sein. Man kann auch Anreize schaffen - für jeden Baum der gespendet wird, zahlt Bremen einen anderen Baum. Diese können über die Stadtteile verteilt werden, so dass nicht so finanzstarke Stadtteile genauso grün bleiben wie spendenfreudige Stadtteile.

Ich bin mir sicher, mit vereinten Kräften - sowohl aus kommunalen Mittel aus der Wasserentnahmegebühr als auch über Patenschaften, kann es gelingen in den nächsten zwei Jahren den Großteil der Bäume - 1400 Stück - zu ersetzen. Und das sollten wir auch tun!

Aber ich habe auch Forderungen:

  1. Das Aussetzen der Finanzierung beim Umweltbetrieb Bremen für Nachpflanzungen darf wirklich nur auf die 2 Jahre beschränkt sein. Ich erwarte, dass der Eigenbetrieb seinen Haushalt in den Griff bekommt und danach wieder aus eigenen Mitteln den Baumersatz finanziert.
  2. Ich erwarte, dass zu diesem Winter jetzt wirklich mal ein Konzept vorgelegt und angewendet wird, wie der Einsatz von Streusalz minimiert werden kann. Mir ist auch klar, dass im Winter auf den Straßen Verkehrssicherheit gewährleistet werden muss. Aber es kann nicht sein, dass bei jeder Schneeflocke  gleich gestreut wird - man kann manchmal mechanisch mit Kehrmaschinen viel mehr bewirken. Es kann nicht sein, dass private Gehwegreinigungen massiv Streusalz - trotz Verbots - einsetzen und dafür nicht belangt werden. All das führt nicht nur zu Schäden an den Bäumen (und 1/3 der Straßenbäume ist durch Streusalz geschädigt), sondern es belastet unsere Kassen - also die der Steuerzahler - am Ende des Tages.
  3. Ich erwarte, dass robuste Bäume nachgepflanzt werden, die besser an die hiesigen Standortbedingungen und die Herausforderungen des Klimawandels angepasst sind.
  4. Ich erwarte eine bessere Öffentlichkeitsarbeit bei Fällaktionen. Die Menschen müssen Vorort beizeiten informiert werden, warum und wann ein Baum gefällt wird und wann und womit er ersetzt wird.

Wir  Grünen stehen für Grün - daher werden wird die Bäume auch nachpflanzen.

Kategorie

Umwelt