Die Meinung am Freitag, 19.05.2017, von Rainer Stadtwald

Ich meine, wir brauchen eine alternative Wahlkampfkommission.

18.05.17 –

Ich meine, wir brauchen eine alternative Wahlkampfkommission.

Ich kam am Ende der 70er Jahre aus der Basisgruppenbewegung zu den GRÜNEN. An unserer damaligen Erkenntnis, dass Menschen vor Ort oft intuitiv wissen, was gut für sie ist, hat sich auch heute wenig geändert. Was für eine Region gut sein kann, muss nicht unbedingt gut für eine andere Region sein. Selbstbestimmt das lokale Umfeld gestalten, das war immer ein Baustein erfolgreicher grüner Politik. Was für einen Stadtteil gut ist, muss nicht zwangsläufig auch gut für andere Stadtteile sein.

Und was höre ich aus Bremer grünen Regierungskreisen: dass wir im Kreisverband Mitte/östliche Vorstadt ein lokales Problem überschätzen, man habe auf Landesebene wichtigere Probleme zu lösen. Wohlgemerkt, hier geht es um politische Ziele eines grünen Kreisverbandes und eine Bewertung der Arbeit dieses Kreisverbandes durch den grünen Bausenator, Teile der grünen Bürgerschaftsfraktion und von einigen Mitgliedern des grünen Landesvorstandes.

Wenn man nun noch weiß, dass sehr sehr viele Wahlstimmen für uns Grüne aus genau diesem Kreisverband kommen, und dass eine Regierungsbeteiligung ohne die WählerInnenstimmen aus diesem Kreisverband gar nicht möglich wäre, überraschen die Stellungnahmen von Teilen der grünen Führungselite doch erheblich - allerdings nur uns hier vor Ort, nicht die besagten Teile der grünen Führungselite.

Die agieren eher nach der Devise: Mit viel Energie die Wählerstimmen im Viertel halbieren. Wie wäre es mit einer alternativen Wahlkampfkommission, parralel zur Offiziellen, um einen Absturz der Partei in Bremen noch zu verhindern...