Die Meinung am Freitag, 20.6.2014, von Karoline Linnert

Ich meine, dass der Neuanfang für Flüchtlinge in einem fremden Land enorm schwer ist.

20.06.14 –

Ich meine, dass der Neuanfang für Flüchtlinge in einem fremden Land enorm schwer ist.

Leid und Tod haben oft lange Zeit ihren Alltag geprägt, viele sind traumatisiert. Damit sie in ihrer neuen Heimat nicht isoliert sind, brauchen wir eine Willkommenskultur. Eine schnelle Integration ist wichtig. Mit dem Projekt „Zukunftschance Ausbildung" bietet der öffentliche Dienst jetzt jungen Flüchtlingen eine berufliche Perspektive. Ob sie in Deutschland bleiben oder in ihre Heimatländer zurückkehren – in jedem Fall verbessern sich ihre Zukunftsperspektiven mit einer qualifizierten Berufsausbildung.

Im September 2014 werden maximal 25 Flüchtlinge einen einjährigen Vorbereitungskurs mit berufsbezogenem Sprachunterricht beginnen. Ab Herbst 2015 startet dann ihre duale Berufsausbildung. Die Informationsveranstaltungen im Vorfeld stießen auf großes Interesse. Die jungen Flüchtlinge bringen Kompetenzen mit, die für die spätere Berufsausbildung sehr wertvoll sein können. So haben einige von ihnen in ihrem Heimatland schon im Handwerk oder in einem Büroberuf gearbeitet. Die einjährige Einstiegsqualifizierung bietet eine gute Möglichkeit, insbesondere die deutsche Sprache besser zu erlernen, um einen reibungslosen Übergang in die Berufsausbildung im Herbst 2015 zu ermöglichen.

Insgesamt elf Berufsausbildungen stehen zur Auswahl, von der IndustriemechanikerIn über ChemielaborantInnen bis hin zu FachinformatikerInnen und Kauffrauen und –männer für Büromanagement. In welchen Berufen wir letztlich ausbilden hängt von den Interessen und Fähigkeiten der Bewerberinnen und Bewerbern ab.

An dem Projekt beteiligt sind neben der Finanzsenatorin und dem AFZ das Jobcenter Bremen und die Allgemeine Berufsschule; mit im Boot sitzen außerdem das Amt für Soziale Dienste, das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, die Bundesagentur für Arbeit, der Innensenator und die Ausländerbehörde sowie das Bremer und Bremerhavener Integrationsnetz BIN. Das zu organisieren ist eine echte Herausforderung – selbst für altgediente Verwaltungsfachleute! Ich freue mich sehr, dass alle Beteiligten an einem Strang ziehen und mit großem Engagement das Projekt ermöglichen.

Kategorie

Migration, Integration, Asyl