Die Meinung am Freitag, 23.1.2015, von Matthias Güldner

Ich meine, dass es durch nichts zu rechtfertigen ist, dass Deutschland, wie der gesamte Westen, das blutige Folterregime in Saudi Arabien hofiert.

23.01.15 –

"Vor einer Woche bekam der saudi-arabische Blogger Raif Badawi die ersten 50 Peitschenhiebe seiner Strafe wegen angeblicher "Beleidigung des Islam". Die restlichen 950 sollte der 30-Jährige in den kommenden Wochen erhalten. Badawi sitzt derzeit in einer Gefängniszelle in Dschidda. Der Aktivist hatte auf seiner Internetseite Liberal Saudi Network immer wieder die Religionspolizei kritisiert. Diese setzt mit harter Hand die strenge Auslegung des Islam durch, die in dem Königreich vorherrscht. Im Jahr 2012 wurde er deshalb festgenommen und im vergangenen Jahr zu zehn Jahren Haft, einer Geldstrafe und den 1000 Peitschenhieben verurteilt (spiegel-online)."

Ich meine, dass es durch nichts zu rechtfertigen ist, dass Deutschland, wie der gesamte Westen, das blutige Folterregime in Saudi Arabien hofiert und damit im Namen einer irregeleiteten Außenpolitik, die sich "Realpolitik" nennt, Folter, Mord und Unterdrückung unterstützt.

Es entbehrt jeder Glaubwürdigkeit demokratischer Außenpolitik zwar mit massivem Bombeneinsatz auf IS zu reagieren, aber die gleiche wahnsinnige Mord- und Unterdrückungsideologie in Ländern wie Saudi Arabien zu dulden. Nur durch weltweites Engagement der Zivilgesellschaft kann verhindert werden, dass erneut ein unschuldiger Mensch zu Tode gefoltert wird. Auf "unsere" Regierung brauchen wir uns hier nicht zu verlassen. Bei amnesty international könnt ihr euch an der "urgent action" beteiligen.

Kategorie

Frieden/Internationales