Die Meinung am Freitag, 24.03.2017, von Ralph Saxe

Ich meine, dass es ein wirklicher grüner Erfolg war, in der Koalitionsvereinbarung mit der SPD die Neustädter Häfen gleich an zwei Stellen als ein Gebiet zu markieren, das ein herausragendes Entwicklungspotential besitzt.

23.03.17 –

Ich meine, dass es ein wirklicher grüner Erfolg war, in der Koalitionsvereinbarung mit der SPD die Neustädter Häfen gleich an zwei Stellen als ein Gebiet zu markieren, das ein herausragendes Entwicklungspotential besitzt. Die Weiterentwicklung haben wir vereinbart,  bei der wir in dieser Legislaturperiode gemeinsam die Planungen beginnen wollen, die Möglichkeiten  als Gewerbe-, Hafen- und Wohnstandort für ein mögliches gemischtes Gebiet vorsieht. Das ist eine langfristige Perspektive, bei der wir Ansprüche der Hafenwirtschaft und die Weiterentwicklung von Gewerbegebieten prominent berücksichtigen werden. Es wäre klug, die Weiterentwicklung der Stadt am Fluß insgesamt und die ganzheitliche Planung der linken Weserseite zusammen zu denken. Im Neustädter Hafen als wichtigen Hafenstandort sind zwar eine Reihe von Schiffslöschungen pro Woche festzustellen. Emissionsgründe müssen deswegen gut berücksichtigt werden, schließen aber einen Standort für gemischte Bebauung bestimmt nicht aus.

Die Vision von der Stadt am Fluss war ein Anliegen, dass wir Grüne schon lange verfolgen. Dass muss keine zweite Schlachte werden. Auch die Entwicklung der Überseestadt muss dabei nicht gespiegelt werden. Der gesamte flussnahe Bereich Links der Weser besitzt großes Potential. Es gibt  beschlossene Planungen, die wir mit diesem Bereich stimmig verknüpfen wollen. Die Stadtstrecke an der Weser in der Neustadt sollte weiter Richtung Woltmershausen realisiert werden.

Wir haben in der vorletzten Woche die erfreuliche Nachricht erhalten, dass mit 2,4 Millionen Bundesmitteln ein Fahrradmodellquartier in der Alten Neustadt rund um die Hochschule Bremen bis Anfang 2019 umgesetzt wird. Eine fahrradfreundliche Weiterentwicklung dieses Bereiches bis zum Bahnhof Neustadt mit einem Tunnel nach Woltmershausen wäre eine überaus reizvolle Option, um die Stadtteile Neustadt und Woltmershausen nicht nur durch einen hässlichen Autotunnel zu verbinden sondern um die Stadtteile attraktiv zusammen wachsen zu lassen. Diese Verbindung zwischen beiden Stadtteilen Woltmershausen und Neustadt sollten wir bei einer Aufwertung besonderes Augenmerk widmen.

Der angrenzende Hohentorshafen ist geeignet, um hier sowohl die Weiterführung der Stadtstrecke zu realisieren und Wohnnutzungen im Umfeld zu realisieren. Der Hafen selber ist wenig genutzt. Eine Brückenverbindung vom Bereich jenseits der Seemannsmission hin nach Woltmershausen könnte die Stadtteile weiter zusammen wachsen lassen. Langfristige Pachtverträge und gewerbliche Ansprüche müssen gut beachtet werden. Das vordere Woltmershausen wird sich verändern, wenn die Potentiale aus dem Brinkmann- und swb-Gelände klug einbezogen werden. Altlasten erschweren hier eine Entwicklung. Die unattraktive Führung des Weserradweges mitten durch Woltmershausen wäre dann auch Vergangenheit. Hochwasserschutz erschwert zwar eine konsequente Führung direkt am Hafen. Sie wäre jedoch teilweise und attraktiv möglich. Dann hätte sich der Weserradweg  seinen Namen verdient. Die weitere Entwicklung des Neustädter Hafens ist daran anzuschließen und zusammen zu denken und zu planen.

Die Stadt am Fluss ist das natürliche Pfund für ein noch attraktiveres Bremen. Dann kann sogar mindestens ein Zentner draus werden.  Ich freue mich auf einen Prozess ohne Denkverbote und Vorfestlegungen. Eine gelebte Koalitionsvereinbarung eröffnet hier reizvolle Perspektiven.

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Bremen | Stadtentwicklung