Die Meinung am Freitag, 30.5.2014, von Henrike Müller und Ralph Saxe

Wir meinen, dass wir mit dem Resultat der Europawahl als Grüne wirklich zufrieden sein können.

30.05.14 –

Wir meinen, dass wir mit dem Resultat der Europawahl als Grüne wirklich zufrieden sein können.

Wir haben die Delle der Bundestagswahl überwunden. Mit 10,7 % sind wir deutlich die drittstärkste Kraft in Deutschland. Der Grünen Fraktion im Europaparlament werden als viertstärkster Fraktion 53 Abgeordnete angehören. In Bremen haben wir 17,6 % der Stimmen erlangt (18,8 % in Bremen und 10,2 % in Bremerhaven). Das ist das zweitbeste Bundeslandergebnis für Grüne in Deutschland. Dies ist zwar nun noch kein Grund, um übermütig zu werden.

Der kontinuierliche Aufwärtstrend gegenüber der Bundestagswahl lässt uns aber optimistisch über den Horizont hinausgucken. Wir haben verloren gegenüber der letzten Europawahl. Wir haben aber deutlich gewonnen im Vergleich zur letzten Bundestagswahl. In den bremischen Stadtteilen sind wir in der Östlichen Vorstadt, Mitte und der Neustadt als stärkste Partei hervorgegangen. In Findorff, Schwachhausen oder Horn-Lehe sind wir nach wie vor sehr stark. Dass Stadtteile wie Woltmershausen, Walle, Grolland oder Borgfeld sich nun schon länger so präsent als verlässliche Hochburgen profiliert haben, zeigt, dass Grüne Inhalte inzwischen breit in der bremischen Stadtgesellschaft und in allen Stadtteilen verankert sind.

Unser Wahlkampf in Bremen und Bremerhaven war agil und engagiert. Keine andere Partei hat so viele Veranstaltungen gemacht. Wir können stolz auf unsere kompetente und sympathische Kandidatin Helga Trüpel sein, die auf Platz 7 wieder sehr souverän in das Europäische Parlament eingezogen ist. Das Team unserer Landesgeschäftsstelle hat diesen Wahlkampf mit viel Herz und Humor getragen. Die vielen Wahlkampfstände in den Stadtteilen erlebten viel Wohlwollen für unsere Themen. Grüne Themen wie Klimawandel, Energiewende, der Kampf gegen das geplante intransparente und gefährliche Freihandelsabkommen der Europäischen Union mit den USA (T.T.I.P.) , Massentierhaltung, Schutz der Meere oder Stärkung der Verbraucherrechte trafen sehr viel mehr auf eine persönliche Betroffenheit der Wählerinnen und Wähler als es uns noch bei der Bundestagswahl gelungen ist.

Dennoch ist das Bessere die Herausforderung für das Gute. Den Rückenwind und den Aufwärtstrend müssen wir nutzen und verstetigen. In einem Jahr ist die Wahl zu den Beiräten, zur Bremerhavener Stadtverordnetenversammlung und zur Bremischen Bürgerschaft. Starke Grüne tun Bremen und Bremerhaven richtig gut. Jetzt müssen wir kommunizieren, was Grüne Politik in den letzten drei Jahren erreicht hat. Da haben wir erstaunlich viel Programm aus unserem letzten Wahlprogramm umgesetzt.

Es stimmt: Das müssen wir noch besser kommunizieren. Wir werden uns in einigen Formaten kritisch den Teilen stellen, auch dort wo wir die Erwartungen vielleicht nicht erfüllt haben. Und wir werden versuchen daraus zu lernen, wenn wir Fehler gemacht haben. Dafür wünschen wir uns die kritische und wohlwollende Begleitung sowohl von innen wie von außen. Unser Programm soll noch besser werden als das letzte. Wir beide freuen uns jedenfalls sehr auf diesen nun begonnenen Prozess. Unser Ziel ist weiter, Grüne Inhalte im Diskurs mehrheitsfähig werden zu lassen. Trotz mancher Unzufriedenheit haben wir da erstaunlich viel erreicht.
Dies mag ein dummer, altbekannter Spruch sein: Nach der Wahl ist vor der Wahl! Wir brauchen jetzt die Energie und das Wissen aller in unserer Grünen Partei in Bremen und Bremerhaven, um ein richtiges gutes Programm zu erstellen und einen freudvollen und inhaltsreichen Wahlkampf miteinander zu erleben. Mischt Euch ein: Ohne unseren möglichst kräftigen grünen Farbtupfer geht´s in Bremen und Bremerhaven nun wirklich nicht...

Eure Henrike Müller und Ralph Saxe

 

Kategorie

Europa