Die Meinung am Freitag, 7.6.2013, von Henrike Müller

Ich meine, dass wir ein klares Zeichen setzen sollten für unser grünes Grundprinzip der Geschlechtergerechtigkeit.

07.06.13 –

Ich meine, dass wir ein klares Zeichen setzen sollten für unser grünes Grundprinzip der Geschlechtergerechtigkeit.

Es ist (wieder) Zeit, deutlich heraus zu stellen, dass WIR für geschlechtergerechte Strukturen als demokratische Grundvoraussetzung stehen. Wir rufen Frauen nicht dazu auf, zu Hause zu bleiben und mehr Kinder zu bekommen, für uns sind Frauen aber auch nicht nur stille – und wenn es grad passt – zu aktivierende Arbeitsmarktreserven. Wir verharmlosen Belästigung am Arbeitsplatz nicht und wir finden es mehr als antiquiert, wenn Frauen von öffentlichen Veranstaltungen ausgeschlossen werden, weil es eben schon immer so ist.

Wir stehen für gleiche und gerechte Beteiligung in allen gesellschaftlichen Strukturen. Gerade weil WIR dafür stehen, bleibt für uns noch einiges zu tun: v.a. die Schaffung von Geschlechtergerechtigkeit innerhalb der Partei ist noch längst nicht erreicht (siehe Graphik).

Wir wissen, um geschlechtergerechte Strukturen zu erreichen, reichen Absprachen und freiwillige Selbstverpflichtungen nicht aus. Die Grünen stehen zum Instrument der Quotierung – hiermit ist in den Strukturen der Bremer Grünen bereits sehr viel erreicht worden. Aber: es bleibt eine Herausforderung, mit einem verharrenden Frauenanteil von ca. 39% Frauen (Gesamtmitglieder) mindestens die Hälfte der Ämter und Mandate mit Frauen zu besetzen. Die Statistik zeigt, dass in Bremen sehr viele Frauen bereit sind sich für und mit den Grünen zu engagieren: in einzelnen Bereichen sind starke Zuwächse zu verzeichnen, in anderen widerrum bleibt viel Handlungsbedarf. Insgesamt zeigen die Daten vor allem eines: die Quote wirkt in hauptamtlichen Positionen und das ist sehr gut so! Sie wirkt nicht auf der ehrenamtlichen Ebene, da hier offenbar die  Strukturen nicht vorhanden sind, um sich langfristig politisch zu engagieren.

Ich möchte ein ehrenamtliches Engagement von Frauen bei uns langfristig möglich machen. Hierfür müssen bestimmte frauenfördernde/ positiv-diskriminierende Instrumente  in der täglichen Arbeit selbstverständlich sein. Die konsequente Frauenquote ist ein Alleinstellungsmerkmal unserer Partei, sie ist der Erfolgsschlager der grünen Geschichte und sie hat sehr große Strahlkraft. Morgen soll sie strahlen und unsere weiblichen Mitglieder, potentiell neue Mitglieder und Wählerinnen davon überzeugen, dass sie mit uns die richtige Wahl treffen. Deshalb morgen FÜR das Statut und für das Schlüsselprojekt 51 „Eine verbindliche Quote einführen" stimmen.

Henrike Müller ist Sprecherin des Landesvorstands und Mitglied im Beirat Mitte.

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Gleiche Rechte für alle