Die Meinung am Freitag, 8.2.2013, von Dietrich "Hucky" Heck

Ich meine, dass die formalisierte Diskriminierung von Männern in unserer Partei ein Ende haben muss.

08.02.13 –

Die formalisierte Diskriminierung von Männern in unserer Partei muss ein Ende haben!

1) Bei Listenaufstellungen zu Wahlen muss laut Bundesstatut unserer Partei der 1. Platz wie jeder weitere ungerade Platz von einer Frau besetzt werden. Das bedeutet in der Realität für unser kleines Bundesland, dass mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit weder im Bundestag, noch im Europaparlament jemals ein Mann Bremen vertreten kann, da mehr als ein Mandat so gut wie ausgeschlossen ist.

Damit erfüllt die Anwendung des Bundesstatuts unserer Partei für den Landesverband Bremen den Tatbestand der Diskriminierung (= geschlechtsspezifische Benachteiligung).

Es ist geradezu paradox, dass eine Regelung, die genau dafür in`s Leben gerufen wurde, geschlechtsspezifische Diskriminierung - gegenüber Frauen - zu verhindern, sich für unseren Landesverband in`s Gegenteil verkehrt und zu einer Diskriminierung gegenüber Männern führt.

Ich fordere den Landesvorstand daher auf, jedweder Form von Diskriminierung eine Absage zu erteilen und für Wahllisten, die auf Grund der Kleinheit unseres Landesverbandes lediglich zu einem Mandat führen werden, den Listenplatz 1 für Frauen und Männer gleichberechtigt freizugeben.

2) Auf einer LMV vor etwa einem Jahr wurde über die Energiewende diskutiert. Nach 2 vom Landesvorstand gesetzten Redebeiträgen wurde die Diskussion für das Plenum freigegeben (Wortmeldungen in geschlechtsspezifisch getrennten Kästen).

Nach insgesamt 4 (in Worten: vier) Redebeiträgen war das Thema erledigt, weil sich keine Frau mehr zu Wort gemeldet hatte.

Freunde, ein elementares GRÜNES Thema, eine der großen Zukunftsfragen unserer Gesellschaft, war nach 15 Minuten Aussprache vom Tisch, weil keine Frau mehr zum Thema sprechen wollte und die daraufhin einberufene Frauenversammlung die Redeliste nicht für weitere Wortmeldungen von Männern öffnen wollte.

Ich bin beruflich seit über 16 Jahren im Bereich Erneuerbare Energien tätig. Ich hätte gerne einige weiteren Aspekte der Problematik der Versammlung zur Kenntnis gebracht und mit der Partei diskutiert.

Kann es wirklich sein, dass in einer Partei, in der im Grundsatz alle Parteimitglieder die gleichen Rechte haben, eine geschlechtsspezifische Gruppe der anderen Gruppe die innerparteiliche Diskussion untersagen kann und darf?

Ich fordere den Landesvorstand daher auf, zukünftig eine Mindestzahl von Redebeiträgen für ein Thema festzulegen (z. B. 10) und im Falle, dass sich keine Frau mehr zu Wort gemeldet hat, die Redeliste bis zum Erreichen der festgelegten  Mindestbeiträge mit Männern zu füllen.

3) Sollte sich der Landesvorstand außerstande sehen, entsprechende Regelungen zu treffen, erwarte ich, dass sich eine LMV mit dem Thema befasst. Mindestens für diese Aussprache müsste allerdings von vornherein die Regelung unter 2) ausgesetzt werden.

Hucky Heck

Bremen, 16.12.12

 

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